Königsallee

Die Königsallee (Spitzname ) ist ein belebter, gehobener Boulevard in Düsseldorf, Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Die Königsallee ist sowohl für den landschaftlich gestalteten Kanal bekannt, der in ihrer Mitte verläuft, als auch für die Mode- und Luxusgeschäfte.

Neue Akzente setzt seit Herbst 2013 der Kö-Bogen (an den das Dreischeibenhaus grenzt) des polnisch-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. Hauptmieter des 40.000 m² großen Büro- und Einzelhandelskomplex ist das Luxus-Kaufhaus Breuninger, größter Büromieter die Unternehmungsberatung Boston Consulting Group. Ein weiterer Blickpunkt des Komplexes ist der Showroom des amerikanischen Technologiekonzerns Apple.

Inhalt:

Standort

Die Königsallee, die umsatzstärkste Einkaufsstraße Deutschlands, ist etwa 1 km lang und liegt im Stadtteil Stadtmitte (ca. 1 km vom Hauptbahnhof entfernt). Sie erstreckt sich vom Hofgarten, dem Hauptpark Düsseldorfs, bis zur Carl-Theodor-Straße und Luisenstraße an ihrem südlichen Ende. An die Königsallee grenzen die Düsseldorfer Altstadt und die Schadowstraße.

Der Kö-Graben selber ist etwa 31 m breit und wird von der Düssel gespeist, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Die befahrbaren Straßen zu beiden Seiten des Kanals heißen "Königsallee". Der gesamte Boulevard ist etwa 80 m breit und kann als städtische Esplanade wahrgenommen werden.

Die östliche Seite (die eigentliche Königsallee) ist vollständig kommerziell geprägt, mit zahlreichen gehobenen Flagship-Stores und Einkaufspassagen.
Der größte Teil der Westseite (auch als „Bankenseite“ oder „stille Seite“ bezeichnet) ist ruhiger, denn hier befinden sich vor allem Büros, Bankfilialen und Hotels (Breidenbacher Hof, InterContinental, Steigenberger Parkhotel). Cafés und Restaurants sind auf beiden Seiten zu finden.

Sortiment

Viele große Designer sind auf der Königsallee vertreten, so dass sich die Aufzählung wie ein "Who is Who" der internationalen Modebranche liest. Das Angebot reicht von luxuriösen Pelzmänteln bis hin zu High-End-Elektronik für Audiophile und die ganze Palette dazwischen. Die folgende Liste gibt einen Überblick über einige der bekanntesten Geschäfte. Ein noch größeres Angebot an Geschäften, Marken und Dienstleistungen gibt es in der näheren Umgebung.

  • Bally Shoes
  • Bose Corp.
  • Bulgari
  • Burberry
  • Calvin Klein
  • Cartier
  • Chanel
  • Ermenegildo Zegna
  • Esprit
  • Etienne Aigner
  • Giorgio Armani S.p.A.
  • Gucci
  • Harry Winston
  • Hermès
  • Hugo Boss
  • Jil Sander
  • JOOP!
  • Karen Millen
  • Kookai
  • Lacoste
  • Louis Vuitton
  • Marc O'Polo
  • Porsche Design
  • Prada
  • Tiffany & Co.
  • Tom Tailor
  • United Colors of Benetton
  • Villeroy & Boch
  • Willy Bogner
  • Zara

Veranstaltungen

Die Königsallee ist neben dem Burgplatz (Teil der Altstadt) der zweite Ort in der Düsseldorfer Innenstadt für große regionale und überregionale Veranstaltungen.

Der Bücherbummel auf der Kö verwandelt den Boulevard in eine riesige Buchhandlung. Bei diesem fünftägigen Literaturfestival präsentieren sich Händler, Verlage, Vereine und Kulturinstitute. Geboten werden alte Schmöker, Neuvorstellungen, Lesungen und Aufführungen. Dazu entsteht auf der östlichen Seite des romantischen Wassergrabens eine Zeltstadt mit Bühne und Gastronomie.

Daneben werden auch sportliche Veranstaltungen auf der Königsallee ausgerichtet. So sind der Kö-Lauf und das Radrennen Rund um die Kö hier ebenso zu Gast wie der Düsseldorf-Marathon. Zwischen 1971 und 2006 fand auf ihr jeweils im Juni der Radschlägerwettbewerb statt, welcher nunmehr zur Rheinwerft verlagert worden ist.

Fauna

Die Bäume der Königsallee, vor allem Platanen, sind ein Habitat der grün-gefiederten Indischen Halsbandsittiche, die in Düsseldorf auch „Kö-Papageien“ genannt werden. In den Abendstunden versammeln sie sich zahlreich und laut kreischend in den Baumkronen, um dort anschließend die Nacht zu verbringen. Das Spektakel wiederholen sie frühmorgens, bevor sie in umliegende Gebiete ausschwärmen, auch bis nach Krefeld und Duisburg.

2012 wurde die Zahl der neobiotischen Vogelart – allein auf der Königsallee – auf rund 1500 geschätzt. Seit 1983 wurde deren biologische Invasion in Düsseldorf beobachtet. Inzwischen ist zu den Sittichen eine ähnlich große Krähenpopulation hinzugekommen, die abends lautstark in Schwärmen einfällt und hier ebenfalls übernachtet.

Geschichte

Ende des 18. Jahrhunderts war Düsseldorf eine kleine Barockstadt und Hauptstadt des Großherzogtums Berg. Nach dem Vertrag von Lunéville ließ der Herzog die Befestigungsanlagen Düsseldorfs abtragen, um Platz für eine großzügigere Stadtplanung zu schaffen. Zu diesem Plan gehörte eine klassizistische Esplanade, die der Hofarchitekt Caspar Anton Huschberger in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe und dem Wasserbauingenieur Wilhelm Gottlieb Bauer entwarf.

Kanal und Boulevard wurden zwischen 1802 und 1804 fertiggestellt. Das Hotel Breidenbacher Hof wurde 1812 eröffnet, weitere Gebäude folgten kurz darauf. Der Kanal, der in der Mitte des Boulevards verläuft, ist 31 m breit und bis zu 5 m tief. Gespeist wird der Kanal von der Düssel, die umgeleitet wurde, um das nötige Wasser zu erhalten. Zwei Eisenbrücken überqueren den Kanal.
Auf Vorschlag des Landschaftsarchitekten wurden entlang des Kanals Kastanien gepflanzt, weshalb der Boulevard den Namen "Kastanienallee" erhielt. Nach einem Zwischenfall im Jahr 1848, bei dem König Friedrich Wilhelm IV. mit Pferdemist beworfen wurde, wurde die Straße als Geste der Versöhnung in "Königsallee" umbenannt.

Nach 1946, mit dem neuen Gewicht Düsseldorfs als Landeshauptstadt des wirtschaftlich stärksten Bundeslandes und der Lage der Stadt im Herzen der größten Metropolregion Deutschlands, festigte die deutsche Modeindustrie Düsseldorf als eine der Modehauptstädte der Welt. Eine Open-Air-Modenschau auf der Königsallee gab 1949 den Anstoß zur ersten Igedo Modemesse, die sich im Laufe der Jahre zu einer der größten Modemessen der Welt entwickelte. Seit 1981 finden die zweimal jährlich stattfindenden Düsseldorfer Modeschauen als Collection Premiers Düsseldorf statt - in erster Linie auf dem Gelände der Messe Düsseldorf, aber auch in Showrooms im gesamten Stadtgebiet.