Tonhalle

Die Tonhalle ist ein Konzerthaus. Es ist im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort (nördlich der Altstadt) am nördlichen Beginn der Rheinuferpromenade lokalisiert. Sie bildet den südlichen Abschluss des Kulturforums Ehrenhof.

Die heutige Tonhalle wurde 1925/26 als Mehrzweckhalle und Planetarium „Rheinhalle“ durch den Architekten Wilhelm Kreis (1873 - 1955) erbaut und erst 1979 zum Konzertsaal umgebaut.
Zuvor erfolgte 1970 die Eröffnung des neuen Schauspielhauses sowie 1971 der Neuen Messe.

Das Veranstaltungsprogramm reicht von Klassik über Jazz, Chanson und Soul bis zum Kabarett. Das ansässige Orchester, die Düsseldorfer Symphoniker, spielen in der Tonhalle symphonisches Repertoire als auch Opern an der Deutschen Oper am Rhein.

Inhalt:

Ausstattung

Die Tonhalle umfasst einen großen Saal mit 1854 Plätzen, einen Kammermusiksaal mit 300 Plätzen und eine Rotunde (Gebäude(teil) mit kreisrundem Grundriss) im Foyer mit 200 bis 400 Plätzen je nach Veranstaltung. Pro Jahr finden etwa 300 Konzerte mit über 300.000 Besuchern statt.

Der große Konzertsaal befindet sich direkt unter der Kuppel. In deren Zenit befindet sich seit 1978 das Deckenobjekt mit 21 Hohlspiegeln von Adolf Luther (1912 - 1990). Lichtkunstwerke mit Leuchtdioden und einem speziellen Beleuchtungskonzept sollen die Tonhalle als ein „Planetarium der Musik“ symbolisieren.

Das „Grüne Gewölbe“, dem einstigen Foyer der Rheinhalle, gehört heute zu den schönsten Beispielen expressionistischer Baukunst. Dort werden Glaskunstwerke u.a. aus der Sammlung des Architekten des Dreischeibenhaus, Helmut Hentrich (1905 - 2001), als Dauerausstellung gezeigt.

Im Zentrum der Rotunde befindet sich das Stalaktitenfeld von Günther Uecker (* 1930), eine Lichtplastik, die sich langsam auf und ab bewegt.

Die Orgel wurde 1978/79 von dem Orgelbauer Johannes Klais (Bonn) erbaut. Sie sieht ohne Zweifel erhaben aus, hat aber auch in ihren besten Zeiten nicht unvergesslich geklungen. Für Musik ist sie mittlerweile wegen Altersschwäche kaum noch geeignet, wird aber optische Reliquie der Tonhalle erhalten bleiben.

Eine Dachterrasse (mit Aussicht auf den Rhein und im Sommer mit Gastronomie) auf der Nordseite der Tonhalle verbinden den Fußgängerstreifen der Oberkasseler Brücke mit dem Ehrenhof und dem Hofgarten. Ein Fußgängertunnel unter der Straße Joseph-Beuys-Ufer schafft eine direkte Verbindung zwischen dem Eingang im Eckpavillon der Tonhalle mit dem Parkplatz auf der Unteren Werft am Rheinufer.

Geschichte

Das heutige Gebäude – mit Mosaiken des Malers Heinrich Nauen (1880 - 1940) – entstand 1925/1926 (unter dem Namen Rheinhalle) als Mehrzweckhalle für die Ausstellung GeSoLei (Große Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen). Diese war mit 7,5 Millionen Besuchern und 400.000 m² die größte Messe der Weimarer Republik.

Der Architekt Wilhelm Kreis hat sich bei dieser Monumentalarchitektur wahrscheinlich an dem ursprünglichen Hadrianeum in Rom und an dem "Projet d'Opéra" von Étienne-Louis Boullée (1728 - 1799) orientiert.

Ursprünglich war die Tonhalle so konzipiert, dass sie auch als Planetarium genutzt werden konnte. Darauf deuten noch heute der vergoldete Stern an der Kuppelspitze sowie die Skulpturenpaare an der Freitreppe zum Ehrenhof hin, die die Planeten Mars und Jupiter sowie Venus und Saturn symbolisieren.

Die von Johannes Knubel geschaffene Statue der Pallas Athene (etwa 1,5m auf einem ebenso hohen Sockel), griechische Göttin der Weisheit & des Krieges sowie Schirmherrin der Wissenschaft und der Kunst (eine wirklich ausgefallene Kombination von Kompetenzen ;-), steht an der Auffahrt zur Oberkasseler Brücke. Sie wurde 2020 von unter Einbezug der Denkmalbehörde restauriert.

Im großen Rundsaal des Inneren der Rotunde, dem äußeren Rundgang des Foyers, hängen heute 9 der 11 im Jahr 1926 erstellten Zwickelbilder. Sie wurden von folgenden Malern, ausgehend vom Haupteingang im Uhrzeigersinn, erstellt: Jankel Adler, Bernhard Gobiet, Arthur Kaufmann, Adolf Uzarski, Heinz May, Carl Cürten, Fritz Burmann, Josef Bell und Werner Heuser.

Nach der teilweisen Zerstörung der Rheinhalle im Zweiten Weltkrieg wurde sie bei der Instandsetzung erneut zu einem Mehrzwecksaal ausgebaut.
Von 1976 bis 1978 wurde unter der rekonstruierten Kuppel durch das Architekturbüro HPP ein beinahe halbkugelförmiger Konzertsaal eingebaut.