Medienhafen

Der Düsseldorfer Medienhafen am Rheinufer entstand den 1990iger Jahren im Zuge einer von der Stadt Düsseldorf geförderten Restrukturierungsmaßnahme, mit dem Ziel einen modernen Dienstleistungs- und Bürostandort zu schaffen. Eine kreative Mischung aus alten Gebäuden mit moderner Architektur sollte die Ansiedlung von Unternehmen aus der Medienbranche fördern.

Der Medienhafen ist Teil des Hafens, einem Stadtteil von Düsseldorf, der direkt an Unterbilk grenzt. Dieser besteht seit 1896, und ist auch ein heute noch aktiver Wirtschaftshafen (auch Industrie- oder Frachthafen genannt).
Die Docks florierten jahrzehntelang, verloren aber einen Großteil ihres Handels, als Mannesmann seine nahe gelegene Rohrfabrik schloss.

Einer der ersten neuen Bewohner des Medienhafens war der Westdeutsche Rundfunk mit seinen aktuellen Fernseh- und Radiostudios. Auch der Düsseldorfer Lokalradiosender Antenne Düsseldorf hat seinen Sitz im Hafengebiet. .

Der 1998/1999 fertiggestellte "Neue Zollhof", ein Ensemble aus 3 windschiefen Gebäuden des Architekten Frank Gehry, wurde zum Aushängeschild des neuen Standortes.

Bald wurde ersichtlich, dass die angebotene Bürofläche zu groß war, um ausschließlich durch Medienunternehmen genutzt zu werden. Das Gebiet wurde auch für Unternehmensberatungen, Immobilienmakler und Modeunternehmen interessant. So sitzt im Haus der Architekten die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.

Insgesamt bieten die rund 600 ansässigen Unternehmen ca. 7600 Arbeitsplätze. Mit rund 16 % der vermieteten Flächen stellen Anwalts- und Beratungsfirmen die meisten Nutzer. Medienunternehmen machen lediglich 9 % der Nutzer aus.
Seit Anfang der 2000er Jahre haben sich zudem Unternehmen aus der Modebranche mit Vertriebszentralen und Ausstellungsräumen angesiedelt, darunter Pepe Jeans London, Tommy Hilfiger, die Sixty-Gruppe, Hugo Boss, Tod’s und Guess.

Rund 40 gastronomische Einrichtungen, Clubs, Lounges und ein Großkino machen den Medienhafen auch abends zu einem lebendigen Lifestyle-Viertel und einer Freizeitalternative zur Altstadt. Seit 2005 wird in einer gläsernen Fabrik der Kräuterlikör Killepitsch produziert.

Im Norden (etwa beim Rheinturm) geht der Medienhafen fließend in das Regierungsviertel (u.a. der Landtag von NRW) über, das parallel zum Projekt Medienhafen entwickelt wurde.