Altstadt

Die Düsseldorfer Altstadt liegt direkt am Rheinufer und ist das historische, politische und kulturelle Zentrum der Landeshauptstadt von NRW.

Inhalt:

Geschichte

Der Umfang zum Zeitpunkt der Erhebung von Düsseldorf zur Stadt 1288 bestand aus dem Gebiet zwischen Krämerstraße, Altestadt, Liefergasse, einer kleinen Gasse im Bereich der Kirche und dem Bach Düssel (der die Wassergräben speiste) und Mauern geschützt war.

Um 1400, einige Jahre nach Baubeginn der Erweiterten Neustadt, wurden folgende Stadttore urkundlich erwähnt:

  1. Flinger Pforte
  2. Berger Pforte
  3. Rheintor am westlichen Ende der Rheinstraße
  4. Zolltor am westlichen Ende der Zollstraße
  5. Ratinger Tor am östlichen Ende der Ratinger Straße

Die Düsseldorfer Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde, wurde nach historischen Plänen auf ihren Grundmauern wiederaufgebaut, so dass sie wie eine echte historische Stadt aussieht.

Die Front der Altstadt zum Rhein bildet heute die Rheinuferpromenade. Nach Nordosten wird die sie vom Hofgarten begrenzt, nach Süden geht sie in die Carlstadt über, nach Osten in den Stadtteil Stadtmitte.

Sehenswürdigkeiten

In der Altstadt, aber auch überall sonst in der Stadt, findet man viele wunderbare alte Gaslampen. Neben Berlin ist Düsseldorf die Stadt mit den meisten Gaslaternen in Deutschland.

Gastronomie

Zudem ist die Altstadt ein beliebtes Einkaufszentrum und verwandelt sich nachts und am Wochenende in die "längste Theke der Welt". Auf einem Quadratkilometer finden sich rund 260 Bars, Cafés und gemütliche Brauhäuser. Die Altstadt ist die Heimat des Altbiers, eines obergärigen, dunklen Bieres. Am besten schmeckt es angeblich in den historischen Brauhäusern (s.u.). Dort sind die Köbesse (Dialekt: Kellner) zwar etwas schroff, aber herzlich.

  • Zum Uerige
  • Brauerei im Füchschen
  • Brauhaus Schumacher
  • Brauhaus zum Schlüssel
  • Zum Schiffchen
  • Benders Marie
  • Haus Nr. 7 in der Zollstraße, auch „En de Canon“ (frz. Canon = Weinglas)

Im Bereich ab dem Burgplatz befinden sich zahlreiche Gaststätten vor den Kasematten (= vor Artilleriebeschuss geschütztes Gewölbe im Festungsbau) der ehemaligen Werften, ergänzt um weitere gastronomische Einrichtungen auf permanent vor Ort liegenden Rheinschiffen.

Rheinuferpromenade

Die Rheinuferpromenade ist eine der schönsten in Deutschland, und sie liegt auf der richtigen Seite, dem rechten Ufer, denn auf diese Seite scheint den ganzen Tag die Sonne (die Kölner sagten früher, das linke Rheinufer sei das richtige, weil dort das Zentrum von Köln liegt). Die Promenade führt vom Landtag (in der Nähe des Rheinturm nördlich des Medienhafens) über das Mannesmannufer, Rathausufer, Burgplatz und Tonhalle (Konzertsaal) zum Rheinpark.
Sie wurde 1993 durch den Bau eines Tunnels und die Verlagerung des motorisierten Verkehrs in den Untergrund geschaffen, so dass das Rheinufer zur Fußgängerzone wurde. Auch das Pflaster der Promenade ist ein Kunstwerk, das in seiner geschwungenen Form die Wellen des Flusses widerspiegelt.

Basilika St. Lambertus

Das wohl älteste Bauwerk der historischen Kernstadt ist die Basilika St. Lambertus, deren Geschichte bis in das Jahr 1159 urkundlich belegt ist und die 1394 vollendet wurde. Sie ist eine dreischiffige Basilika in rheinischer Backsteingotik.
Der noch heute zu bewundernde Hochaltar, die vier Nebenaltäre, die Kanzel und der Beichtstuhl stammen aus den Jahren 1691-1698. Die Turmkammer befindet sich auf einer Höhe von 70 Metern.

Sie ist eine von römisch-katholischen Kirchen in der Düsseldorfer Altstadt und die Pfarrkirche der Pfarrei St. Lambertus Düsseldorf. Von den Einheimischen wird sie im rheinischen Tonfall liebevoll „Lambäätes“ genannt.

Nach einem Brand im Jahr 1815 wurde der Turmhelm vom berühmten klassizistischen Architekten Adolph von Vagedes erneuert. Da hierzu vermutlich zu frisches und damit feuchtes Holz benutzt wurde, verdrehte sich das Dach. Eine Sage besagt, dass der Teufel in einem Wutanfall den Kirchturm verdrehte. Ferner sagt die Legende, dass der liebe Gott die Basilika schon wieder grade rücken würde, wenn denn dort mal eine Jungfrau heiraten würde ...
Als infolge der Schäden des Zweiten Weltkriegs das Dach wieder erneuert wurde, baute man es auf Wunsch der Bevölkerung wieder verdreht auf. Man spricht deshalb heute auch manchmal vom schiefen Turm von Düsseldorf.

Schlossturm

Das Düsseldorfer Schloss an bzw. in der Düsseldorfer Altstadt bestand von 1260 bis 1872 bzw. 1896. An der Stelle des herzoglichen Schlosses erstreckt sich heute der Burgplatz, dessen Name auf die historische Nutzung der Fläche als Burganlage hinweist. Von ihr blieb nur der Schlossturm erhalten, in dem das Schifffahrtsmuseum beheimatet ist.

Rathaus

Das Rathaus von Düsseldorf wurde von Heinrich Tussmann 1570 bis 1573 errichtet und erfuhr danach mehrere Erweiterungen und Veränderungen. Direkt davor auf dem historischen Marktplatz befindet sich das Reiterstandbild von Jan Wellem. Das Grabmal Jan Wellems befindet sich hingegen im Mausoleum der Kirche St. Andreas.

St.-Ursula-Gymnasium

In der nördlichen Altstadt befindet sich neben der Kunstakademie Düsseldorf das St.-Ursula-Gymnasium (Ritterstraße 16), welches eine sehr lange Tradition als Schule des Ordens der Ursulinen hat. Bis 1985 war es eine Mädchenschule. Heute ist das es eine private Schule für Jungen und Mädchen (etwa 1300 Schüler und 90 Lehrer) in der Trägerschaft des Erzbistums Köln.
Die Schulform ist die einer „staatlich genehmigten Ersatzschule“, d.h. das Gymnasium ersetzt an diesem Ort ein Gymnasium in staatlicher Trägerschaft.

.

Weitere

Ebenso in der Altstadt findet man das Geburtshaus Heinrich Heines (1797-1856) in der Bolkerstraße 53, welches allerdings nur an der Stelle des abgerissenen Hauses steht, in dem der Dichter geboren wurde.



Neben der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen befindet sich auch die Kunsthalle Düsseldorf direkt gegenüber im Stadtteil Altstadt, in der Nähe der Heinrich-Heine-Allee.

An deren Südende steht das Wilhelm-Marx-Haus (Heinrich-Heine-Allee 53) das erste Bürohochhaus Deutschlands - 1924 fertiggestellt mit 57 Metern Höhe und 12 oberirdischen Geschossen.